DER LETZTE AKT – LE NU ABSOLU

Filmdokumentation 65 min.

Coproduktion von ARTE, ORF und Vermeer-Film 2010
Produktion: Vermeer-Film
Regie: Herbert Eisenschenk
Kamera: Helmut Wimmer
Schnitt: Sonja Lesowsky


Das Genre der Aktkunst ist sicherlich das am meisten diskutierte und blickt auf über 500 Jahre Geschichte zurück. Jetzt, zu Beginn des 21. Jahrhunderts, scheint dieses gewaltige Kapitel europäischer Kunst einem vorläufigen Ende entgegen zugehen. Von den bedeutenden Aktkünstlern der Gegenwart leben nur noch wenige. Die Aktzeichensäle der europäischen Kunstakademien sind immer spärlicher besetzt. Das Zeichnen oder Malen des nackten Menschenkörpers erscheint unzeitgemäß – zumindest in den Augen diverser Akademierektoren. Die Dokumentation „Der letzte Akt“ wirft ihren filmischen Blick aus der Gegenwart in die Vergangenheit des Genres und auf seine letzten großen Vertreter. Sie beschäftigt sich mit jenen neuen Strömungen aus Kunst und auch Werbung, die ihren Ursprung in der Aktmalerei finden. Darüber hinaus zeigt der Film auf, wie sehr die Aktkunst zum – auch entlarvenden - Spiegel der Gesellschaften quer durch die Geschichte wurde.
Der zweite inhaltliche Teil der Dokumentation widmet sich der Beziehung Künstler und Muse: Immer war dieses Bezugssystem auch Nährboden für Vermutungen, erfundene und wahre Geschichten und regte die Phantasie jener an, die keinen Zugang in die Ateliers hatten. Und so wird eine Frage für den Film „Der letzte Akt“ bestimmend: Ist künstlerische Absicht ohne den voyeuristischen Begehrlichkeiten des Blicks der Betrachter möglich?

Mitwirkend: Bettina Rheims (Fotokünstlerin, Paris) , Markus Lüpertz (Maler und Bildhauer, Berlin), Elke Krystufek (Künstlerin, Wien), Andreas H. Bitesnich (Fotograf, Wien), Sue Tilley (Aktmodell, London), Karlheinz Essl (Kunstsammler, Klosterneuburg), Thaddaeus Ropac (Galerist, Paris), Jane McAdam Freud (Bildhauerin, London), Mathias Döpfner (Sammler von Aktkunst, Potsdam) u.a.